Glossar Nachhaltigkeit
A
Mit der Agenda 2030 wurde durch die Weltgemeinschaft ein Programm für eine ausgeglichene soziale, wirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung entworfen und in 17 Zielen, den sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) formuliert. Diese Ziele richten sich an alle von der Einzelperson über die Wirtschaft und Wissenschaft bis hin zu den einzelnen Staaten.
Die fünf Kernbotschaften der Agenda 2000 sind, die Würde des Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, den Planeten zu schützen, den Wohlstand sowie den Frieden zu fördern und globale Partnerschaften aufzubauen.
Die 17 Ziele tragen die Überschriften „keine Armut, kein Hunger, Gesundheit und Wohlergehen, hochwertige Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, bezahlbare und saubere Energie, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, Industrie, Innovation und Infrastruktur, weniger Ungleichheit, nachhaltige Städte und Gemeinden, nachhaltiger Konsum und Produktion, Maßnahmen zum Klimaschutz, Leben unter Wasser, Leben an Land, Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen und Partnerschaften zur Erreichung der Ziele.“
AQL steht im Qualitätsmanagement für Acceptance Quality Limit und ist definiert als Mindestqualitätsstandard nach ISO 2859-1. Er gibt an, welche Maximumanzahl an defekten Einheiten innerhalb einer Stichprobenprüfung erlaubt ist, bevor eine Charge abgelehnt wird.
Beispiel:Bei einem AQL Level II 2.5/4.0 und einer Menge von 100 Stück werden 20 Muster zur Prüfung entnommen. Erlaubte Fehler wären hier ein größerer Defekt und zwei kleinere Defekte. Gibt es mehr Defekte, wird die Charge abgelehnt.
Amfori BSCI ist ein Unternehmenszusammenschluss für sozialverträglichen und nachhaltigen Handel und definiert in einem amfori BSCI-Verhaltenskodex Werte und Grundsätze für verantwortungsvolle Praktiken innerhalb der Lieferkette. Der Amfori BSCI-Verhaltenskodex basiert auf den Arbeitsnormen der ILO (International Labour Organization). Unternehmen werden dabei unterstützt, Produktionsbedingungen ihrer Lieferanten, deren Umweltbemühungen und Handeln zu überprüfen und zu verbessern. Lieferanten, die nach amfori BSCI geprüft werden, durchlaufen eine strenges Audit, indem klare Vorgaben zu fairen Arbeitsbedingungen, Betriebs- und Arbeitssicherheit, ethisches Wirtschaften, sowie Nachhaltigkeit gemacht werden. Die Prüfung wird auf der Basis des amfori BSCI-Verhaltenskodex und seiner Umsetzungsbestimmungen (amfori BSCI-Systemhandbuch) durchgeführt. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess wird durch einen Bericht im Nachgang des Audits sichergestellt.
Eine Antikorruptionsrichtlinie legt fest, dass sämtliche Führungskräfte, Mitarbeitende, beauftragte Parteien und Vertreter eines Unternehmens Sorge dafür tragen, dass jegliche Form der Korruption in den geschäftlichen Beziehungen zu anderen Unternehmen unterlassen und verhindert wird. Alle Mitarbeitenden des Unternehmens müssen ihre Arbeit korrekt und ohne Vorteilsnahme erledigen. Sie regelt ferner, auf welchen Gesetzen die Richtlinie beruht, wie ein Beschwerdemechanismus etabliert wird und welche Strafmaßnahmen im Falle der Verletzung Anwendungen finden.
B
Ein Bewegungsmelder (auch BWM) ist ein elektronischer Sensor, der Bewegungen in seiner näheren Umgebung erkennt und erst dann automatisch das Licht einschaltet. Nach einer gewissen Brenndauer schaltet er sich automatisch wieder ab.
Ein anderes Wort für Biodiversität ist biologische Vielfalt. Sie umfasst die Vielfalt von Ökosystemen, der Arten und der genetischen Unterschiede innerhalb der existierenden Arten.
C
UPS bietet ein Programmzum klimaneutralen Versand und investiert dazu auch in unterschiedliche Klimaschutz-Projekte: https://about.ups.com/us/en/our-company/governance/carbon-neutral-credentials.html
Unter CO2e werden alle Treibhausgase subsummiert.
Emissionen anderer Treibhausgase als Kohlendioxid (CO2) werden zur besseren Vergleichbarkeit entsprechend ihres globalen Erwärmungspotenzials in die Einheit CO2e oder CO2-Äquivalent umgerechnet. CO2 entspricht dabei der Größe 1. Zu diesen Treibhausgasen gehören zum Beispiel Methan (CH4) und Lachgas (N2O).
Mit einer CO2e-Bilanz wird der Gesamtbetrag von Treibhausgas-Emissionen ermittelt. Sie kann sowohl Anwendung auf Standorte und Leistungen von Unternehmen oder Personen finden, als auch auf Produkte und Services bezogen werden. Ein anderer Ausdruck für eine CO2e-Bilanz ist der CO2e-Fußabdruck. Aufgrund einer CO2e-Bilanz können gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um den Fußabdruck – also die Emissionen – zu reduzieren und gesetzte Umweltschutz-Ziele zu erreichen. Eine vollständige Klimaneutralität ist dabei so gut wie nie zu erreichen. Deswegen sind viele Bilanzierende dazu übergegangen, neben der Reduktion ihrer Emissionen, die immer an erster Stelle stehen sollte, eine Kompensation von CO2e-Emissionen anzubieten. Das bedeutet, dass sie über einschlägige Anbieter in der Höhe der verursachten Emissionen in Klimaschutzprojekte wie Aufforstung, Wind- und Wasserkraftwerke u.v.m investieren können, um einen Beitrag zum Klimaschutz an anderer Stelle zu leisten. Das vermeidet die Emissionen nicht, sorgt aber dafür, dass an anderer Stelle etwas getan wird.
Ein Code of Conduct ist ein Verhaltenskodex, der für bestimmte Stakeholder eines Unternehmens festlegt, wie sie sich rechtlich korrekt, ethisch und sozial verhalten sollen. Durch einen Code of Conduct soll z.B. Gleichbehandlung, die Vermeidung von Diskriminierung und Korruption und die Unternehmenskultur definiert werden. Er zeigt nach außen, welche Werte und Normen innerhalb eines Unternehmens gelten und verstärkt die positive Außenwahrnehmung eines Unternehmens.
Cradle-to-cradle heißt sinngemäß von der Wiege zur Wiege. Es wird auch C2C abgekürzt und steht für Produkte, die entweder als biologische Stoffe komplett wieder in biologische Prozesse oder als technische Stoffe in technische Abläufe zurückgeführt werden können. Es geht darum, dass möglichst keine Stoffe entstehen, die nicht wieder genutzt werden können. Entwickelt wurde Cradle-to-cradle im Jahr 2005 durch Braungart und McDonough. Das Gegenteil von Cradle-to-cradle ist Cradle-to-grave, bei dem das komplette Produkt nach Ende seines Lebenszyklus nicht mehr genutzt werden kann und gegebenenfalls darüber hinaus die Natur mit Schadstoffen anreichert.
Dieser Begriff wird vor allem in Zusammenhang mit CO2e-Bilanzen verwendet. Bei einem Cradle-to-customer-plus-end-of-life-Ansatz werden alle freigesetzten Emissionen, die durch Rohstoffe, Produktion, Verpackung, Transport, Recycling oder Verwertung entstehen, bei der Berechnung mit Standardwerten aus einer Datenbank berücksichtigt.
Cradle-to-gate ist eine alternative Standardwert-Berechnung von freigesetzten Emissionen in Zusammenhang mit CO2e-Bilanzen, bei der die Umweltwirkungen von Rohstoffen, Produktion, Verpackung, Transport, Recycling oder Verwertung bis zum Werkstor inkludiert werden. Alle Emissionen, die nach Verlassen des Werkstores verursacht werden, sind hier nicht berücksichtigt.
Unter CSR oder Corporate Social Responsibility versteht man die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens im Sinne nachhaltigen und fairen Wirtschaftens. Betrachtet werden hier die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte entlang der Lieferkette. Das Grundprinzip von CSR ist Freiwilligkeit. Zugrunde liegen CSR-Bemühungen in der Regel Referenzdokumente wie die ILO-Grundsatzerklärung, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte oder der UN Global Compact.
D
Ökologie, Ökonomie und Soziales bilden die drei Säulen der Nachhaltigkeit in Unternehmen, Organisationen und Staaten. Alle drei Säulen gelten als gleichwertig. Unter ökologischer Nachhaltigkeit versteht man einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen, der idealerweise nicht mehr aus dem System entnimmt, als es produzieren kann. Neben höherer Energieeffizienz und dem vornehmlichen Einsatz erneuerbarer Energien gehören dazu auch die Reduktion von Schadstoffen für die Umwelt und die Nutzung umweltfreundlicher Stoffe.
Der deutsche Nachhaltigkeitskodex bietet Unternehmen einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung und unterstützt bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsstrategien. Die Struktur, die der DNK aufgebaut hat, hilft Großunternehmen dabei, die CSR-Berichtspflicht zu erfüllen und kleinen und mittleren Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Umweltpolitik. Über den DNK kann man eine DNK-Erklärung abgeben, die das eigene Nachhaltigkeitsbestreben erläutert. Der DNK prüft auf formale Vollständigkeit und gibt qualifiziert Feedback. Der DNK ist kostenlos und bietet auch Webinare zum Einstieg an. Nachhaltigkeitsberichte können im Rahmen der DNK-Erklärung hochgeladen und über eine Datenbank veröffentlicht werden.
Angabe zum Strommix, der sich aus den in Deutschland verwendeten Primärenergieträgern zusammensetzt.
E
Einwegprodukte sind solche, die nur einmal befüllt oder benutzt und dann entsorgt werden.
Die Effizienzagentur NRW (EFA) ist ein Kompetenzzentrum für Ressourceneffizienz NRW und agiert seit über 20 Jahren in NRW als unabhängiger Dienstleister im Auftrag des NRW Umweltministeriums. Sie bietet vielfältige Schulungen z.B. zur CO2e-Bilanzierung, zur circular economy, Ressourceneffizienz und zum circular design an und berät Unternehmen zu diesen Themen. Mit dem Ecocockpit haben Benutzer die Möglichkeit, kostenlos eine CO2e-Bilanz zu erstellen.
Das Ecocockpit liefert einfach und webbasiert alle Grundlagen zur Erstellung einer produkt-, prozess- und standortbezogenen CO2e-Bilanz nach dem Greenhouse Gas Protocol und dem Ansatz cradle-to-gate. Die Daten im Ecocockpit stammen auf anerkannten Datenbanken wie z.B. Gemis und Probas.
Über EcoVadis können sich Unternehmen mittels einer cloud-basierten SaaS-Plattform (Software as a Service) im Bereich Umwelt, Arbeits- und Menschenrechten, Ethik und nachhaltiger Beschaffung bewerten lassen und ihr Nachhaltigkeitsmanagement überprüfen. Es ist eine entgeltliche Dienstleistung auf Grundlage dokumentierter Nachweise. Die Bewertung werden auf Scorecards mit Punktzahlen von Null bis Hundert und Medaillen (Bronze, Silber und Gold) dargestellt. Außerdem werden über die Scorecards auch die Bereiche ausgewiesen, in denen das Unternehmen Verbesserungen erzielen und einen Korrekturmaßnahmenplan erstellen muss. Die Bewertung gilt für ein Jahr.
Emission bezeichnet den Ausstoß von Stoffen und Energie, insbesondere von Treibhausgasen und Luftverunreinigungen in die Atmosphäre.
Hier werden Aufwand und Nutzen miteinander verglichen – welche Energiemenge eines Energieträgers ist erforderlich, um innerhalb eines Jahres die erforderlichen Ziele wie z.B. ein warmes Gebäude, sicherzustellen.
Die Menge an Energie, die durch entsprechende Maßnahmen eingespart werden kann.
Z.B. Gas, Öl, Sonne u.a. – Stoffe, die z.B. bei Verbrennung oder Umwandlung Energie abgeben.
Siehe auch Klimawandel. Die beschleunigte Erwärmung der Erdoberfläche durch ein verändertes Klima verursacht durch den Treibhausgaseffekt.
All jene Energiequellen, die praktisch unbegrenzt lange zur Verfügung stehen wie z.B. Sonne, Wasser und Wind gelten als erneuerbare Energien. Ihnen gegenüber stehen fossile Energieträger wie Öl und Gas.
Emissionen sind alle Aussendungen, Austragungen oder Abgaben von Stoffen oder Schadstoffen in die Umwelt. CO2e-Emissionen bezeichnen den Ausstoß von Treibhausgasen in die Umwelt, insbesondere in die Erdatmosphäre. Der Effekt der Emission von Treibhausgasen ist die Klimaerwärmung.
E-Mobilität bezeichnet die Nutzung von Fahrzeugen wie die von E-Autos, E-Bikes, elektrischen Motorrädern oder Bussen mit E-Antrieb. Sie führen eine Ladebatterie mit sich, die ihre Energie aus dem Stromnetz bezieht.
F
Fossile Brennstoffe sind Energieträger, die sich in Millionen von Jahren aus Abbauprodukten von Pflanzenmaterial und Hinterlassenschaften von Tieren entwickelt haben. Zu den fossilen Energiequellen gehören Kohle, Torf, Erdgas und Mineralöl.
G
Eine Gefährdungsbeurteilung für Arbeitsplätze ist für Unternehmen verpflichtend. Sie dokumentiert Gefährdungspotentiale im Rahmen einer Tätigkeit und legt geeignete Maßnahmen fest, um die Risiken auf ein Minimum zu reduzieren. So wird sichergestellt, dass Arbeitsunfälle und berufsbedingte Erkrankungen vermieden werden. Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilungen werden auch Betriebsanweisungen erstellt.
Über das Gefahrstoffmanagement können Unternehmen den ordnungsgemäßen Umgang mit im Unternehmen befindlichen Gefahrstoffen regeln. Dazu gehören zum Beispiel Putz- und Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel, Farben, Lösungsmittel, Hilfs- und Treibstoffe. Ziel des Gefahrstoffmanagement, das das Führen einer Gefahrstoffliste und das Erstellen von Betriebsanweisungen voraussetzt, ist es, die Gefährdung von Mitarbeitenden auf ein Minimum zu reduzieren.
Unter globaler Erwärmung versteht man in erster Linie die durch den Menschen verursachte Veränderung des Klimas.
Das Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protocol) ist ein Standard für die Berechnung und das Management von Treibhausgas-Emissionen von Unternehmen innerhalb der Lieferkette. Aus ihr lassen sich Maßnahmen zur Emissionsminderung ableiten. Das GHG-Protocol unterscheidet zwischen drei Bereichen, denen die Emissionen zugeordnet werden können. Scope 1 erfasst die direkten Emissionen, die durch Aktivitäten des Unternehmens vor Ort entstehen (Bsp.: Gasverbrauch), Scope 2 umfasst indirekte Emissionen, die eingekauft werden, wie z.B. Elektrizität, Fernwärme, Kühlung und unter Scope 3 fällt die vor- und nachgelagerte Lieferkette. Scope 1 und 2 sollten innerhalb einer Klimabilanz in jedem Fall ermittelt werden, Scope 3 ist freiwillig, wird aber empfohlen.
Unter Green IT sind Bemühungen subsumiert, bei der Nutzung von IT-Technik umwelt- und ressourcenschonend zu agieren. Das beginnt bei der Herstellung von IT-Hard- und –software, betrifft den energieeffizienten Betrieb der entsprechenden Anlagen und Computer, umfasst die Optimierung von Serverräumen und geht hin bis zur Verwertung oder zum Recycling der Geräte. Ein weiterer Aspekt von Green IT ist die Nutzung von Informationstechnik, um andere ressourcenfordernde Tätigkeiten zu ersetzen. Darunter fällt z.B. das Halten von Videokonferenzen anstelle von Meetings, bei denen eine Anreise erforderlich wäre.
Ein Gründach ist eine Hausbegrünung mit Pflanzen auf der Dachfläche eines Gebäudes.
H
Eine Health and Safety Policy ist ein Dokument, das beschreibt, wie ein Unternehmen Gesundheit und Sicherheit innerhalb der Organisation gewährleistet. Sie definiert, welchen Gesundheits- und Sicherheitsstandards gefolgt wird, wer für die Durchführung von Maßnahmen verantwortlich zeichnet und welche Methoden und Prüfmechanismen Anwendung finden.
I
Die ILO-Kernarbeitsnormen entstanden auf Basis eines Übereinkommens der International Labour Organisation und legen Sozialstandards im Rahmen der Welthandelsordnung fest. Die fünf Grundprinzipien, die den ILO-Kernarbeitsnormen zugrunde liegen sind:
- Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen
- Die Beseitigung von Zwangsarbeit
- Die Abschaffung von Kinderarbeit
- Das Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf
- Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Inverkehrbringen ist ein Rechtsbegriff, der das erstmalige entgeltliche oder unentgeltliche Bereitstellen eines Produkts zur Verwendung oder zum Vertrieb auf einem bestimmten Markt definiert. Der Inverkehrbringer ist die Person, die das tut.
Intergovernmental Panel on Climate Change, internationale Organisation aus dem Umweltprogramm der UN. Hier werden alle Infos zum Klimawandel gesammelt. Wissenschaftler innerhalb dieses Gremiums forschen, sammeln, werten aus und veröffentlichen Ergebnisse.
J
K
Maßeinheit für Arbeit und Energie. Energie liegt zum Beispiel als Strom oder Wärme vor. Die Energiemenge ist von der Leistung in Watt und der Zeit, hier zum Beispiel Stunden abhängig.
In einer Klimabilanz wird angegeben, welcher Ausstoß von Treibhausgasen auf bestimmte Aktivitäten zurückzuführen ist. Eine Klimabilanzierung kann auf vielen, verschiedenen Ebenen erfolgen. So können Unternehmen, Länder oder auch Individuen eine Klimabilanz erstellen und messen. Sie finden so heraus, wie viel an Treibhausgasen sie verursachen, identifizieren die Co2e-Treiber innerhalb der betrachteten Systemgrenzen, ermitteln dabei auch sogenannte Kohlenstoffsenken (also natürliche Reservoirs, die Treibhausgase speichern und die Klimabilanz ausgleichen. So können sie weiterhin durch Vermeidung, Reduktion oder Kompensation für eine Verbesserung der Bilanz Sorge tragen.
Mit diesem Begriff deckt man Wirkfaktoren ab, die Temperatur und Feuchte an einem bestimmten Ort beeinflussen. Natürliche Klimafaktoren sind die geographische Lage, die Entfernung zu Wasserflächen oder zum Meer, Bodenbeschaffenheiten, aber auch Faktoren wie Besiedelung und Industrie.
Der Begriff bezieht sich in erster Linie auf die aktuell durch den Menschen verursachte Veränderung der Klimabedingungen. Allgemein ist damit die langfristige Veränderung der Klimas gemeint, die auch natürliche Ursachen haben können.
Kohlendioxid ist ein natürlich vorkommendes Gas, kann aber auch durch das Verbrennen fossiler Treibstoffe wie Gas, Kohle und Öl und Biomasse entstehen. Auch in der Landwirtschaft und in industriellen Produktion entsteht CO2. CO2 ist das wichtigste Gas, wenn es um die Betrachtung der Auswirkung der Treibhausgase auf die Erde geht. Außerdem misst man an CO2 die schädlichen Auswirkungen anderer Treibhausgase auf die Atmosphäre.
Unter Kompensation von CO2e-Emissionen versteht man die Zahlung zur Finanzierung von Umweltschutzprojekten, um die von Unternehmen oder sonstigen Personen oder Organisationen verursachten Emissionen, die nicht reduziert werden können, an anderer Stelle "auszugleichen". Es handelt sich dabei um einen finanziellen Beitrag zum Klimaschutz. CO2e-Emissionen werden dabei nicht vermieden. Es wird lediglich an anderer Stelle dieselbe Menge CO2e durch die Investition ins Projekt eingespart, wie rein rechnerisch verursacht wurde.
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) bezeichnet Maßnahmen zur Verbesserung und Optimierung von Kosten, Verfahrens- und Servicequalität. Dazu folgt man in der Regel einem festen Kreislauf-Schema (Plan – was ist das Ziel, Do – was tun wir wie, Check – wo stehen wir, Act – was müssen wir anpassen), um den KVP ständig fortzuschreiben.
Verbindliche Vereinbarung von 150 beteiligten Staaten zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Inzwischen durch das Pariser Abkommen abgelöst.
L
Lachgas ist ein Treibhausgas, das etwa 300-mal so klimaschädlich ist wie Kohlendioxid (CO2). Lachgas kommt vor allem in stickstoffhaltigen Düngemittel in der Landwirtschaft und der Tierhaltung sowie in der chemischen Industrie bei Verbrennungsprozessen vor.
Light Emitting Diodes oder LEDs sind winzige Elektronikchips aus Halbleiterverbindungen. Wenn Strom hindurchfließt, beginnt die LED zu leuchten und sendet Licht aus.
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verpflichtet Unternehmen ab einer Größe von 3000 Mitarbeitenden (2023 – 1000 Mitarbeitenden oder mehr) dazu, bestimmte Sorgfaltspflichten einzuhalten. Die Sorgfaltspflichten beziehen sich sowohl auf den eigenen Geschäftsbereich als auch auf die direkten Lieferanten, d.h. diejenigen, mit denen eine direkte Geschäftsbeziehung besteht. Für indirekte Lieferanten gilt eine reduzierte, anlassbezogene Sorgfaltspflicht.
Zu den Kernelementen der Sorgfaltspflichten gehören insbesondere:
- das Verbot von Kinderarbeit, Sklaverei und Zwangsarbeit
- Verpflichtungen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
- angemessene Entlohnung
- das Recht, Gewerkschaften oder Arbeitnehmervertretungen zu bilden
- der Zugang zu Nahrung und Wasser sowie das Verbot der unrechtmäßigen Aneignung von Land und Lebensgrundlagen
- das Verbot der Ungleichbehandlung bei der Beschäftigung
- das Verbot der Verursachung von schädlichen Bodenveränderungen, Wasserverschmutzung, Luftverschmutzung, schädlichen Lärmemissionen oder übermäßigem Wasserverbrauch
- das Verbot der Herstellung von quecksilberhaltigen Produkten gemäß Artikel 4 Absatz 1 und Anhang A Teil I des Minamata-Übereinkommens über Quecksilber vom 10. Oktober 2013
- das Verbot der Verwendung von Quecksilber und Quecksilberverbindungen in Herstellungsverfahren
- das Verbot der Behandlung von Quecksilberabfällen entgegen den Bestimmungen von Artikel 11 (3) des Minamata-Übereinkommens
- das Verbot von POPs (POP-Konvention)
- das Verbot des Im- und Exports von gefährlichen und anderen Abfällen
Die Kernelemente der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht für Unternehmen in der genannten Größe:
- Einrichtung eines Risikomanagementsystems
- Verabschiedung einer Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte
- Verankerung von Präventivmaßnahmen und Ergreifen von Korrekturmaßnahmen
- Etablierung eines Beschwerdeverfahrens
- Dokumentation und transparente Berichterstattung
M
Das an der Mastersteckdose eingesteckte Mastergerät schaltet die an den Slave-Stecker angeschlossenen Geräte nach bestimmten Kriterien automatisch ein oder aus.
Mehrwegprodukte sind solche Produkte, die mehrfach wieder befüllt oder wiederverwendet werden können. Mehrweg bedeutet i.d.R. weniger Abfall und einen reduzierten Ressourcen- und Energieverbrauch.
Methan ist ein Treibhausgas, das zwanzig bis dreißig Mal schädlicher als CO2 ist.
Mülltrennung bedeutet, dass unterschiedliche Abfallsorten, die nach ihren Verwertungsarten klassifiziert werden können, getrennt gesammelt und verwertet werden. Man kennt das auch von Verbraucherhaushalten: Da werden i.d.R. Papier-, Glas-, Kunststoff- und Restmüll voneinander getrennt, in unterschiedlichen Tonnen der örtlichen Müllabfuhren gesammelt, abgeholt und zu den jeweiligen Verwertungsstandorten gebracht.
N
Ursprünglich stammt dieser Begriff aus der Forstwirtschaft. Dort sollten nur so viele Bäume geschlagen werden, wie wieder nachwachsen können. Es geht um ausgleichenden, bewussten Umgang mit der Umwelt und allen natürlich vorhandenen Ressourcen.
In der Nachhaltigkeitsberichterstattung werden Informationen über ein Unternehmen über die üblichen wirtschaftlichen Aspekte hinaus um Ökologie, Ethik und Soziales erweitert. Unternehmen, die mehr als 250 Mitarbeitende haben und deren Umsatzerlöse sich auf mehr als 40 Millionen Euro belaufen oder dessen Bilanzsumme bei mehr als 20 Millionen Euro liegt sowie börsennotierte KMU mit einer Bilanzsumme von mindestens 350 000 Euro, Nettoumsatzerlösen von mindestens 700 000 Euro und mindestens 10 Beschäftigten, sind verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu verfassen.
Sie bestehen aus nachwachsenden, natürlichen oder recycelten Rohstoffen, sie werden schnell biologisch abgebaut, der Herstellungsprozess kann mit möglichst wenig Energieaufwand erfolgen oder es ist mindestens eine langlebige Qualität oder Mehrwegnutzung gewährleistet.
Der Anbieter Nature Office hat eine Datenbanklösung etabliert, die die CO2e-Bilanzierung von Produkten und -Kompensation durch einen finanziellen Beitrag in ein Klimaschutz-Projekt möglich macht.
O
Das Ökoprofit-Projekt ist eine Kooperation von Kommunen und regionaler Wirtschaft mit dem Ziel nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in Betrieben voranzutreiben und diese zu befähigen, ihr eigenes Umweltmanagement zu etablieren. Entwickelt wurde Ökoprofit von der Stadt Graz in Österreich. Seit 1998 wird es erfolgreich in mehr als 100 deutschen Städten und Kreisen durchgeführt. Mehrere regionale Betriebe durchlaufen ein Jahr lang ein Programm aus Workshops, individueller Betreuung durch Fachleute, werden am Ende des Jahres von einem Fachgremium auditiert und als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet.
Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Ein Ökosystem setzt sich aus abiotischen (nicht lebenden) und biotischen (belebten) Elementen zusammen. Die Gesamtheit aus Tieren und Pflanzen heißt Biozönose. Sie besiedelt den unbelebten Lebensraum, das Biotop.
P
Verpackt wird nur, wenn der Kunde das ausdrücklich wünscht und eine Verpackung zusätzlich ordert. Ansonsten wird auf Umverpackung des Produkts verzichtet.
Perlatoren, auch Luftsprudler oder Mischdüsen sind Düsen, die auf den Wasserhahn aufgeschraubt wird. Der Strahlregler verbreitert (und verlangsamt) den Wasserstrahl. Dies führt dazu, dass man weniger Wasser benötigt.
Photovoltaik ist eine Technik, mit deren Hilfe von Solarzellen wird Sonnenenergie in Gleichstrom und durch einen sogenannten Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird.
Q
Unter Qualitätsmanagement versteht man Maßnahmen, die zur Optimierung von Prozessen und Anforderungen getätigt werden, um die Qualität eines Produktes zu verbessern und Kundenzufriedenheit zu sichern. Im Risikomanagement werden systematisch Risiken erfasst, Bewertungen durchgeführt und Maßnahmen getroffen, um die erkannten Risiken zu minimieren oder auszuschalten.
R
Die REACH-Verordnung (EG)1907/2006 ist die Europäische Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe.
Recyclingfähig ist ein Produkt dann, wenn es nach einer getrennten Sammlung und/oder abfalltechnischen Aufbereitung stofflich wiederverwertet werden kann.
S
Bei Stakeholdern handelt es sich um Interessensgruppen oder auch Betroffene innerhalb oder außerhalb einer Organisation oder eines Unternehmens. Sie haben ein legitimes Interesse am Handeln einer Organisation oder eines Unternehmens.
Sedex ist eine Mitgliederorganisation, die eine der weltweit führenden Online-Plattformen für Unternehmen zur Verwaltung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen in globalen Lieferketten bereitstellt.
Der Sustainbility Award des PSI wird jährlich in den Kategorien Economic Excellence, Environmental Excellence, Social Excellence, Environment Initiative, Social Initiative, Sustainable Product, Sustainable Campaign, Innovator of the Year und Sustainable Company of the Year vergeben.
T
Bei Tonnenkilometern handelt es sich um zurückgelegte Kilometer multipliziert mit der beförderten Menge an Handelsgütern in Tonnen.
Die auf der Erde verursachten Treibhausgase heben durch den Treibhauseffekt die Temperatur auf der Erdoberfläche an. Es gibt dabei einen natürlichen Treibhauseffekt, der seit Entwicklung der Erdatmosphäre existiert und einen zusätzlichen, durch Menschen verursachten. Letzter verursacht klimaverändernde Probleme.
Es handelt sich bei Treibhausgasen um gasförmige Bestandteile innerhalb der Atmosphäre, die natürlichen und menschengemachten Ursprungs sind. Die Treibhausgase verursachen den Treibhauseffekt. Zu den Treibhausgasen gehören u.a. Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan, Lachgas und Ozon.
U
Im Umweltprogramm legt das Unternehmen seine Umweltziele für ein Jahr fest.
Zu den Umweltkennzahlen gehören Strom- und Wärmeverbräuche, Mobilitäts- und Anreisedaten, spezifische Verbräuche von Beleuchtung, Maschinen und Geräten, Vergleichszahlen, Daten zu Abfällen und Gefahrstoffen, zum Wasserverbrauch, zur Biodiversität, zum Arbeitsschutz sowie idealerweise dazugehörige Kosten. Sie werden i.d.R. jährlich erfasst und ausgewertet.
Die UN-Klimakonferenz findet jährlich statt. Seit 2005 ist die Konferenz um das Treffen der Mitglieder des Kyoto-Protokolls ergänzt worden. Auf das Kyoto-Protokoll folgte die 21. UN-Klimakonferenz in Paris, in der ein weiterer Vertrag zur Reduktion des Ausstoßes an Treibhausgasen festgeschrieben wurde. Fast alle Staaten der Erde haben auf der 21. UN-Klimakonferenz 2015 (COP 21) mit dem Übereinkommen von Paris einen Vertrag unterzeichnet, nach dem sie Anstrengungen zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels unternehmen wollen.
Unternehmen können mit UPS einen Vertrag zum carbon neutral shipment abschließen. Die Option UPS carbon neutral shipment unterstützt Projekte, die Emissionen ausgleichen, die durch den Transport der Sendung entstandenen sind. Es sind Projekte wie Wiederaufforstung, Vernichtung von Methan und Deponiegasen und Abwasseraufbereitung, die UPS zur Kompensation ausgewählt hat. Die Option wird von Société Générale de Surveillance (SGS) überprüft. Zusätzlich ist der UPS carbon neutral- Prozess durch die "The CarbonNeutral Company" zertifiziert.
V
Versickerungspflaster sind wasserdurchlässige und deswegen versickerungsfähige Bodenbeläge. Sie sorgen dafür, dass anfallendes Regenwasser direkt im Untergrund versickert und in die Natur zurückfließt. Fehlt eine solche Maßnahme, fließt Regenwasser in die Kanalisation, wird zu Abwasser und muss anschließend in der Kläranlage wieder aufbereitet werden. So würden die Kanalisation und Kläranlage stärker belastet. Durch Versickerungspflaster wird außerdem der Erhalt und die Neubildung von Grundwasser gefördert, das eine wichtige Quelle zur Trinkwasser-Gewinnung ist.
W
Hydroenergie (=Wasserkraft) ist eine regenerative Energiequelle. Aus der Energie des Wassers, die durch seine Lage oder Bewegung erzeugt wurde, wird wiederum mithilfe von Wasserkraftmaschinen Strom erzeugt.
Der Anteil an Energie, der tatsächlich genutzt werden kann und nicht durch Abwärme oder andere Prozesse verlorengeht. Ein hoher Wirkungsgrad bedeutet, dass wenig Energie verloren geht.
X
Y
Z